EU-Taxonomie - Leitfaden zur Identifikation taxonomierelevanter Wirtschaftstätigkeiten

Wir von NACHHALTIGKEITSPIONIERE Wirtschaftsprüfer unterstützen Sie gerne bei der Umsetzung der CSRD / ESRS und EU Taxonomie Anforderungen und der Erstellung / Prüfung Ihrer Berichte. Lassen Sie uns gemeinsam eine nachhaltige und rechtssichere Lösung finden!

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Leitfaden zur Identifikation taxonomierelevanter Wirtschaftstätigkeiten

Mit der Erweiterung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) werden ab dem Geschäftsjahr 2025 auch große Unternehmen ohne Kapitalmarktorientierung verpflichtet, gemäß Artikel 8 Absatz 1 der EU-Taxonomie-Verordnung zu berichten. Diese neuen Anforderungen verlangen von den Unternehmen, ihre wirtschaftlichen Aktivitäten hinsichtlich Umsatz, Investitionen (CapEx) und Betriebsausgaben (OpEx) auf ihre Relevanz für die Taxonomie zu analysieren. Dieser Prozess erfordert eine genaue Bewertung, die sowohl rechtliche als auch organisatorische Herausforderungen mit sich bringt. Der folgende Beitrag gibt praktische Hinweise, wie Unternehmen diesen Anforderungen gerecht werden können.

Die Bedeutung der EU-Taxonomie

Die EU-Taxonomie dient als zentrales Instrument, um Kapitalströme auf nachhaltige Investitionen auszurichten. Sie definiert klare Kriterien, die es Investoren ermöglichen, die Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen zu bewerten und gezielt ökologisch nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten zu unterstützen. Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie ihre Aktivitäten transparent darstellen müssen, um den Anteil an taxonomierelevanten und -konformen Wirtschaftstätigkeiten aufzuzeigen.

Vorgehen zur Identifikation wirtschaftlicher Aktivitäten

Der erste Schritt besteht in einer umfassenden Analyse der Unternehmensaktivitäten, insbesondere im Hinblick auf Umsatz, CapEx und OpEx. Für diese Bewertung sollten zentrale Informationsquellen wie die Gewinn- und Verlustrechnung, der Anlagenspiegel und Budgetpläne herangezogen werden. Es ist wichtig, dass verschiedene Abteilungen wie Controlling, Vertrieb und Nachhaltigkeitsmanagement eng zusammenarbeiten, um valide Daten zu sammeln und auszuwerten. Diese Grundlagenerhebung legt den Grundstein für die weiterführende Bewertung.

Bewertung der Taxonomierelevanz und -konformität

Nach der Identifikation potenzieller Aktivitäten erfolgt eine detaillierte Prüfung auf ihre Taxonomierelevanz und Taxonomiekonformität. Wirtschaftstätigkeiten werden den sechs Umweltzielen der Taxonomie zugeordnet:

  1. Klimaschutz

  2. Anpassung an den Klimawandel

  3. Nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen

  4. Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft

  5. Vermeidung und Reduktion von Umweltverschmutzung

  6. Schutz und Wiederherstellung von Biodiversität und Ökosystemen

Eine Tätigkeit gilt als taxonomierelevant, wenn sie potenziell einen Beitrag zu einem dieser Ziele leisten kann und in den Anhängen der delegierten Rechtsakte beschrieben wird. Taxonomiekonform ist sie, wenn zusätzlich die technischen Bewertungskriterien erfüllt werden, darunter:

  • Ein positiver Beitrag zu einem Umweltziel.

  • Die Einhaltung sozialer Mindeststandards (z. B. Menschenrechte).

  • Keine wesentliche Beeinträchtigung anderer Umweltziele (Do No Significant Harm-Prinzip).

Die abschließende Bewertung sollte durch Abstimmung mit den zuständigen Prüfern begleitet werden, um Interpretationsspielräume frühzeitig zu klären.

Rolle der NACE-Codes

NACE-Codes, die das europäische Klassifizierungssystem für Wirtschaftszweige darstellen, dienen in der EU-Taxonomie als Orientierungshilfe. Sie helfen dabei, wirtschaftliche Aktivitäten innerhalb der Anhänge der delegierten Rechtsakte zu identifizieren. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass diese Codes nur hinweisenden Charakter haben. Die abschließende Bewertung einer Tätigkeit muss auf Basis der detaillierten Beschreibung in den Rechtsakten erfolgen.

Zusammenfassung

Eine erfolgreiche Vorbereitung auf die Anforderungen der EU-Taxonomie setzt eine klare Strategie und frühzeitige Planung voraus. Unternehmen müssen ihre wirtschaftlichen Aktivitäten systematisch analysieren und sowohl auf Taxonomierelevanz als auch -konformität prüfen. Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachbereichen und die Abstimmung mit Prüfern sind essenziell, um eine rechtssichere und transparente Berichterstattung sicherzustellen. Dabei dienen NACE-Codes als wertvolle Orientierung, sollten jedoch nicht isoliert betrachtet werden. Die Einhaltung der technischen Bewertungskriterien der Taxonomie ist entscheidend, um als nachhaltiges Unternehmen anerkannt zu werden.


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